Mit dem Fahrrad durch den Westen Kretas

Tag 8 – 20. April 2024 – Von Chora Sfakion nach Paleochora (Rad 89 Kilometer, 1625 Höhenmeter /  Auto 60 Kilometer, 925 Höhenmeter)

“Sonderfahrt”

Eigentlich sieht der Plan so aus: Fahrt mit der Fähre von Chora Sfakia nach Sougia. Von hier aus entweder Wandern (und anschließend per Schiff nach Paleochora), oder mit dem Rad in die Berge und weiter nach Paleochora.

Doch der Sturm zwingt die Fähre, im Hafen zu bleiben! Deshalb bastelten Annette und Helmut an einer Programmänderung. Keine Bootsfahrt, sondern auf dem Landweg von Chora Sfakia einmal quer durch die Insel an die Nordküste bis etwa Chania und dann wieder quer über die Insel in den Süwesten nach Paleochora.

Da im Begleitfahrzeug nicht genug Platz für alle ist, „müssen“ (dürfen!) ein paar von uns mit dem Rad bis etwa Chania fahren. Annette befördert einen Teil der Gruppe währenddessen im Auto nach Paleochora und kommt uns fünf Radlern dann wieder entgegen, um uns bei Gerani (Chania) aufzuladen und ebenfalls ans Ziel zu bringen.

Ich bin einer der Freiwilligen. Da ich aber kein Display mit Akku-Balken am Rad habe, breche ich möglichst früh vor den anderen auf. Es bläst ein unangenehmer Wind, aber entgegen der miserablen Wettervorhersage herrscht strahlender Sonnenschein. Deshalb lege ich bereits nach 500 Metern die Jacke ab. Ich schraube mich Kehre um Kehre nach oben, mal mit Rückenwind, aber leider anschließend wieder mit Gegenwind! Die Straße führt in die Nähe der Imbros Schlucht – Ein paar von uns waren gestern hier zum Wandern. Unerwartet spät, erst kurz vor der Passhöhe holt mich die Meute ein. Ja, auch die E-Biker müssen sich ihre Körner, also die Balken in der Akku-Anzeige  einteilen! Aber das schlimmste scheint überstanden. Nun geht es onduliert und gemütlich weiter über Amoudari nach Vrises. Wir machen einen kurzen Halt an einer Bakery, dann wechseln sich Annette, die bis hierher radelte und Helmut als Fahrer des Begleitfahrzeuges ab. Über Neo Chorio  radeln wir weiter. Der Wind ist hier oben zwischen den Bergen nicht ganz so heftig und die Sonne scheint. Somit kann ich sagen, daß diese Programmänderung für mich ein absoluter Glücksfall ist! Es geht durch eine wunderschöne Berglandschaft mit sehr wenig Verkehr. So bin ich glücklich, daß ich diese Extratour nicht im Auto verbringen muß!

Der letzte Abschnitt hinab zu unserem Treffpunkt mit Annette führt uns über Malaxa durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft, einer Mischung aus Pyrenäen-ähnlichen Gebieten und Südtiroler Obstbaulandschaft. Ich habe meinen GPS-Empfänger auf „Mountainbike-Profil“ gestellt. Deshalb radeln wir durch verkehrsarme Dörfer bis zum Treffpunkt. Es ist bereits 18 Uhr, deshalb werden wir die letzten 60 Kilometer nach Paleochora leider im Begleitfahrzeug zurücklegen. Aber ich will nicht undankbar sein! Das war eine wunderschöne Tour.

In Paleochora angekommen wird schnell eingecheckt und noch schneller geduscht. Der Magen knurrt. Wir treffen uns beim Italiener. Aber ich finde auch hier ein typisch kretisches Gericht. Natürlich darf der obligatorische Retsina nicht fehlen, der heute besonders gut schmeckt. Und natürlich gibt es einen Ouzo und drei Sorten Raki.

Ich schließe den Abend in einer windgeschützten Straßenkneipe in der Fußgängerzone mit einem Mythos erst mal ab…noch nicht ganz…in der Hotel-Bar treffe ich noch Traute an,…

 

08a. Chora Sfakion – Paleochora (Rad) 20.04.2024

Gesamtstrecke: 88.44 km
Maximale Höhe: 786 m
Minimale Höhe: -48 m
Gesamtanstieg: 1780 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 22.73 km/h
Download file: 08a.-Chora-Sfakion-Paleochora-Rad-20.04.2024.gpx

08b. Chora Sfakion – Paleochora (Auto) 20.04.2024

Gesamtstrecke: 59.55 km
Maximale Höhe: 567 m
Minimale Höhe: -53 m
Gesamtanstieg: 995 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 50.57 km/h
Download file: 08b.-Chora-Sfakion-Paleochora-Auto-20.04.2024.gpx